Kaffeeanbau in Guatemala


Kaffee2.jpgWie groß ist Ihre Plantage und gibt es bei Ihnen Autos?“ – Zahlreiche interessierte Fragen der Schüler wurden von Basilio Chales aus Guatemala bei seinem Besuch an der Gustav- Heinemann- Gesamtschule in Alsdorf geduldig und mit spannenden Anekdoten beantwortet.

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Welthandels der Stadt Aachen ist Basilio Chales in der Region unterwegs, um über das Leben in Guatemala, den Kaffeeanbau und den fairen Handel zu informieren. Im Rahmen der europaweiten „fairen Woche“ nimmt der 30-jährige Industrieingenieur an verschiedenen Informationsveranstaltungen in Aachen und Umgebung teil und ließ es sich vor seiner Weiterreise nach Hamburg und Bremen nicht nehmen auch der Gesamtschule in Alsdorf einen Besuch abzustatten, um den Schülern den fairen Handel greifbar zu machen.KaffeeGuatemalat.jpg

Einen ganzen Vormittag lang berichtete er insgesamt fünf verschiedenen Lerngruppen im Agenda- Café der GHG von den Lebensbedingungen in Guatemala auf 2500 Höhenmetern und dem Wachstum der Kaffeepflanze mit all seinen Bedingungen. Auf einer großen Landkarte von Mittelamerika wurde zunächst einmal die geografische Lage geklärt und es schlossen sich zahlreiche interessierte Fragen der Schüler an, wobei sich viele auch trauten diese auf Englisch zu stellen. Die übrigen Fragen und auch Erzählungen wurden von Kristina von Stosch, die selbst in Bolivien wohnt und den Aachener Welthandel ehrenamtlich unterstützt, einfühlsam aus dem Spanischen ins Deutsche übersetzt.

„Wie viel verdient ein Plantagenarbeiter?“ „Arbeiten auch Kinder auf den Plantagen?“ „Ist Ihre Kleidung die sie tragen eine traditionelle Tracht Ihrer Heimat?“  Anfängliche Distanz verwandelte sich bald in neugierigen, aber stets respektvollen und fast freundschaftlichen Umgang miteinander. Staunende Gesichter waren zu sehen, als Herr Chales erzählte, dass ein Angestellter auf einer Kaffeeplantage 8 Euro am Tag verdient und dass die Menschen, wenn sie Arbeit haben, eine Wohnung und Familie ein glückliches Leben führen. „Uns geht es gut und wir fühlen uns gut“, erklärte er zufrieden.

Todos Santos heißt das Dorf aus dem Basilio Chales stammt und in dem er auch heute noch als Erbe seiner Familie eine eigene Plantage besitzt.

Dort gibt es kaum Autos, da es keine asphaltierten Straßen gibt, die Kinder besuchen gerne die Schule, zu der sie jedoch teilweise einen Fußmarsch von 1 ½ Stunden zurücklegen müssen und Kinderarbeit ist auf den Plantagen streng verboten, sie begleiten nur manchmal ihre Eltern und spielen dann mit den Kaffeebohnen.

Basilio Chales selbst wohnt mittlerweile mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern in Guatemala Stadt, wo er auch studiert hat und für die Kooperative „FEDECOCAGUA“ arbeitet. „Für mich ist es wie ein Traum hier zu sein. Für die Menschen aus meiner Heimat ist es sonst unmöglich eine Flugreise zu machen und auch ich bin das erste Mal in Europa. Für mich war der heutige Tag mit den Schülern eine sehr tolle Erfahrung und ich habe mich hier sehr wohl gefühlt“, erklärte Herr Chales abschließend.

Kaffee1.jpgAm Samstag lädt er beim großen Jubiläumsfest des Aachener Welthandels alle Interessierten herzlich ein, beim Kaffeerösten dabei zu sein.

Resümee der Klassenlehrerin  am Ende der Veranstaltung: Dieser Besuch war ein Highlight für uns. Das Treffen mit Herrn Chales war für die Schülerinnen und Schüler ganz offensichtlich so faszinierend, dass sie sogar den Gong zum Ende der Stunde  nicht zur Kenntnis nehmen wollten und sich weiter mit ihm unterhalten haben!