„Soulmate“ heißt das Musical, das Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule im Energeticon aufführen. Musik, Schauspiel, Tanz und Gesang zeichnen die Inszenierung aus. Rund 60 Schüler haben im Rahmen des Projektes der Städteregion „Music is Fun“ beziehungsweise dem „Kulturrucksackprojekt“ in Zusammenarbeit mit dem Aachener Theater K das Stück „Soulmate“ nach der Musik von Komponist Max Knoth entwickelt.
Die Jugendlichen haben, begleitet von Profis, Texte, Gesang und Choreographie einstudiert und ihr eigenes Bühnenbild entwickelt. Die große Premiere findet am Mittwoch, 19. Dezember, im Energeticon statt. Es geht um die Geschichte von Max und Anna: Die jugendlichen Protagonisten des Stückes haben ihre ganz persönlichen Probleme. Max, ein Schulversager, leidet an der Missachtung seiner Eltern. Seine Selbsteinschätzung ist hierdurch stark geprägt. Er fühlt sich als ein Nichts. In der verzweifelten Suche nach seinem eigenen Ich schlägt er sein bemaltes Spiegelbild und flüchtet auf die Straße. Dort trifft er zufällig auf Anna. Diese zieht ihn sofort in ihren Bann.
Anna ist unglücklich mit ihrer Ausbildung, in der sie sich unterfordert fühlt. Ihre Mutter schenkt ihren Sorgen und Ängsten keine sonderliche Beachtung. Liebeskummer plagt sie. Sie fühlt sich ausgenutzt. Als sich die beiden im Bus zufällig wieder treffen, kommt es zu einer Annäherung. Doch Max ist zu sehr in seinen Ängsten verstrickt um diese Nähe zu vertiefen. „Muss man fürs Glücklichwerden eine Prüfung machen?“, fragt er Anna, bevor er sie verlässt.
„Die Besonderheit am Stück ist, dass die Hauptrollen Max und Anna von mehreren Schülern gespielt werden. Das ermöglicht szenisch, die inneren Monologe der Jugendlichen auf der Bühne schön auszuspielen, andererseits sind so mehr Schüler am Projekt beteiligt“, erklärt Regisseurin Annette Schmidt vom Theater K. Es gibt also drei Annas, die schauspielern und singen, drei Annas, die tanzen – und Max gibt es auch sechsfach.
Unterrichtsreihe Selbstfindung
„Die Idee zu dem Stück erwuchs aus einer Unterrichtsreihe, in der wir uns handlungsorientiert mit dem Thema Selbstfindung auseinander gesetzt haben. Texte unterschiedlichster Gattungen, die dem Erfahrungskontext der Jugendlichen entsprachen, motivierten die Schülerinnen und Schüler zu Improvisationen“, erklärt die Koordinatorin des Projektes, Lehrerin Sigrid Lahn-Weidenhaupt. Sie hat die vorgegebenen Textfragmente und ihre eigenen Textideen zu einer Szenencollage zusammenfügt. Bereits zur Erstaufführung im Mai 2008 war das Stück mit Musikeinlagen versehen, außerdem enthielt die Szenencollage choreographische Elemente.
„Das Stück bot sich also an, um es als Musical umzuschreiben“, betont Schmidt, die begeistert ist von der aufregenden Arbeit, aus Knoths Vorlage ein neues Schüler-Musical zu machen. Dem angeschriebenen Komponisten Knoth und der Regisseurin Schmidt gefielen die Vorlagen, und so begann die Arbeit in den Kursen „Darstellen und Gestalten“ des 9. und 10. Jahrgangs der Schule. Bandleader Udo Himmelmann, eine fünfköpfige Schüler-Band und die Choreographin, Sängerin und Tänzerin Simone El Mellouke Riffi taten ihr Übriges dazu, das Gesamtergebnis zu perfektionieren.
Beim Bühnenbild wurde die Gruppe von Lehrer Georg Kehren und der Designerin Katrin Lubisch unterstützt. Insgesamt wurde dieses bemerkenswerte Projekt in nur einem Schulhalbjahr umgesetzt. Die letzte spannende Probenphase läuft derzeit auf Hochtouren. Wie nun die Geschichte um Anna und Max weiter geht, können interessierte Besucher bei der großen Premiere des Stückes erleben.
Am Mittwoch, 19. Dezember: Einlass ist ab 18.30 Uhr, der Vorhang hebt sich um 19 Uhr. Auch Komponist Max Knoth wird als Ehrengast bei der Inszenierung dabei sein.