Kooperationspartner Energeticon


Lernpartnerschaft besiegelt

kurs.jpgDie Gustav-Heinemann-Gesamtschule hat mit der ENERGETICON gGmbH und dem Bergbaumuseumsverein Grube Anna II eine Kooperationsvereinbarung  für eine dauerhafte Lernpartnerschaft besiegelt. An der Schnittstelle von Schul- und Berufsleben sollen derartige Partnerschaften im gegenseitigen Interesse Schülern die oft schwierige Berufsorientierung erleichtern. 

Es macht einen großen Unterschied ob ich die Berufswirklichkeit erlebe oder mich damit nur virtuell in Potenzialanalysen oder Berufseignungstests befasse,“ betonte Gisbert Kurlfinke aus Sicht der Industrie- und Handelskammer Aachen. „Schüler haben zum Beispiel im Rahmen von Praktika die Chance, positive personelle Vorbilder kennenzulernen, die ihren jeweiligen Beruf motiviert ausüben. Jugendlichen mangelt es leider zu oft an positiven Vorbildern,“ verstärkte Schulleiter Martin May diesen Gedanken. Ralf Klein, an der Gesamtschule auch zuständig für Fragen der Berufsorientierung weiß aus Erfahrung, dass durch praktische Einblicke in die Berufswirklichkeit Schüler oft neue Neigungen an sich entdecken oder auch bestehende Neigungen verstärkt werden. Nicht zuletzt sollen Besuche des ENERGETICON im Rahmen des Regelunterrichtes zur Selbstverständlichkeit werden.

KURS heißt das Dachprojekt, unter dem auch diese neue Lernpartnerschaft angesiedelt ist. Das Kürzel steht für „Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen“. Es wird von der Kölner Bezirksregierung und verschiedenen Kammern getragen. Die regionale Organisation besorgt das KURS-Basisbüro bei der StädteRegion Aachen. Dessen Vertreter Wolfgang Müllejans betont, dass vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ein zunehmendes Interesse der Wirtschaft am KURS-Modell festzustellen sei: „Eine klare Berufsorientierung kann bei der Beseitigung des zunehmende Fachkräftemangels helfen.“ Auch KURS-Koordinator Günter Wasserthal weiß zu berichten, dass in vielen Fällen über KURS aus Praktikums- auch Ausbildungsverhältnisse wurden.

Harald Richter, Geschäftsführer der ENERGETICON gGmbH und Dr. Georg Kehren, Vorsitzender des Vereins „Bergbaumuseum Grube Anna II“ zeigten die konkreten Berufs- und Tätigkeitsfelder auf, die sie in die Lernpartnerschaft einbringen wollen : Von „normalen“ Büroarbeiten, über Eventmanagement, archivarischen Tätigkeiten, Aufarbeitung von Regionalgeschichte der Entwicklung der Energietechnologie, von handwerklichen oder EDV-Tätigkeiten bei der Gestaltung von Sonder- und Wechselausstellungen und bei der permanenten Ausstellungsaktualisierung, Besuchsbegleitertätigkeiten oder auch der Programmgestaltung für außerschulisches Lernen im ENERGETICON und Vieles mehr reicht die Palette.

Georg Kehren sieht die Aufgabe seines Vereins insbesondere in der lebendigen Vermittlung regionaler Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte in kommende Generationen, für die Bergbau nur noch Geschichte ist : Lebendiger Geschichtsunterricht in vollen Archiven. „Wir freuen uns als außerschulischer Lernort in Sachen Energie auf Partnerschaften mit Praktikanten oder vielleicht auch darüber hinaus auf ehrenamtlich mitwirkende Schüler,“ zeigt Richter große Erwartungen in KURS. Es wäre phantastische, wenn es zur Eröffnung des ENERGETICON im Sommer 2014 heißen könnte : „Hier führen auch Schüler Schüler!“ Die Energiewende in all ihren Facetten und das Bewusstsein ihrer historischen Wurzeln sei das große Projekt für kommende Generationen. Kehren und Richter wollen mit ihren Möglichkeiten die nachwachsenden Generationen ermuntern hieran engagiert mitzuwirken.