Erst die Geschichte, dann das Experiment – einer großen Entdeckung auf der Spur
Das MINT-LESE-Projekt am INFO-Tag der GHG mit Unterstützung unserer ehemaligen Kollegen V. Klüppel und K. Fischer
Jeder kennt sie, aber kaum jemand weiß, woher der Name stammt. Die Rede ist von der Maßeinheit der elektrischen Spannung, dem Volt [V]. Diese Maßeinheit ist nach dem italienischen Forscher Alessandro Volta (1745-1827) benannt, der als Erfinder der Batterie gilt.
Dieser Alessandro Volta hatte ein bewegtes Leben, kannte berühmte Leute (z.B. Napoleon) und war zu Lebzeiten selbst ein gefeierter Physiker. Von seinen physikalischen Erfindungen wird kindgerecht in dem Buch „Volta und die Seele der Roboter“ von Luca Novelli aus dem Arena-Verlag erzählt und mit schönen Illustrationen belebt. Hiermit wird physikalisches Fachwissen mit einer lebendig in der Ich-Perspektive erzählten Biografie für die Kinder erlebbar gemacht.
Genau diese Idee, mit Kindern des 5. Jahrgangs und Besucherkindern aus der Grundschule diese spannenden Lebensgeschichte zu lesen und gleichzeitig physikalisches Fachwissen zu vermitteln kam Frau Brügge-Feldhacke, der Sprachbeauftragten unserer Gesamtschule (QuisS100-Schule), um die Kinder für MINT-Themen über das Lesen einerseits zu begeistern und andererseits Leseförderung in Bezug auf MINT-Fächer und Themengebiete praktisch zu machen.
Die wichtigste Erfindung des Herrn Volta – die Volta-Säule – im Anschluss an das Leseerlebnis selbst nachzubauen war für Herrn Kramp als Naturwissenschaftsfachleiter der GHG
eine überzeugende Möglichkeit das Gelesene für die Kinder real werden zu lassen und Wissenschaft damit selbst zu leben. Geeignete Vorleser und Betreuer für die Umsetzung der Idee am INFO-Tag 2016 fanden sich rasch in unserem ehemaligen Schulleiter, Herrn V. Klüppel, und dem ehemaligen Abteilungsleiter II, Herrn K. Fischer – zwei naturwissenschaftlich orientierte Lehrprofis, die unserer Schule noch so nahe stehen, dass wenig Überredungskunst notwendig war, sie noch einmal in ihren alten Beruf zurück zu locken. So konnten zwei Lesegruppen am INFO-Tag realisiert werden. In mitten der vielen Bücher unserer Schulbibliothek erfuhren die beteiligten Schülerinnen und Schüler dann in einer Vorleseatmosphäre, was Alessandro Volta alles erlebt hat. Dabei halfen ihnen auch kleine Bildtafeln mit Szenen aus Voltas Leben und seinem Forschen, die Herr Kramp liebevoll vorbereitete, den Faden beim Zuhören nicht zu verlieren.
Da „Volta“ auch erklärt, wie seine berühmteste Apparatur funktioniert – und er betont, dass sie im Prinzip sehr einfach ist – ging es im weiteren Verlauf der Vorleseerfahrung darum, dass die Schülerinnen und Schüler mit bereitgelegten Materialien Voltas Apparatur nach den aus dem Buch erhaltenen Informationen eigenständig nachbauen. Das war der Moment selbst Forscher und Tüftler zu sein, und am Ende hatten es alle geschafft: Eine selbstgebaute, funktionierende VOLTASÄULE stand vor jedem Schülerpaar. Die Verblüffung war groß, dass dieser Stapel aus 5-Cent-Stücken und verzinkten Unterlegscheiben eine Batterie ergab, mit der die verwendeten LEDs zum Leuchten gebracht werden konnten.
Das Projekt hat gezeigt: fächerübergreifender Unterricht kann sehr anregend für Schülerinnen und Schüler sein. Wir werden versuchen, auch in Zukunft dieses oder ähnliche Vorhaben für unsere Schülerschaft und in Grundschulen der Stadt Alsdorf anzubieten. Denn Lesen ist nicht nur spannend, sondern lässt die Inhalte der MINT-Fächer lebendig werden.