Euriade 2010


Schülerinnen und Schüler unserer Schule nahmen an der „Euriade 2010“ teil.

Als wir uns am Morgen des 8.11.2010 auf den Weg nach Rolduc machten, um an „Jugend im Dialog“ mit Jugendlichen aus Euriade2010.jpgDeutschland, Belgien, Holland, Österreich, Israel, Russland und Südafrika teilzunehmen, wussten wir noch nicht, was uns erwarten würde. Nachdem wir dann jedoch unsere Zimmerkameraden kennenlernten, wurde langsam klar, wie viele neue Eindrücke uns dieses Projekt bringen würde.

Am Montag wurden wir dann zuerst in Gruppen aufgeteilt, die die weitere Woche auch als Arbeitsgruppe bestehen sollten. Vorher jedoch mussten wir uns natürlich kennenlernen, so war der komplette erste Tag dem Kennenlernen gewidmet. Wir machten eine Führung durch Aachen und präsentierten am Abend unsere Schulen durch Videos, Tänze, Gesang und Vorträge.

Dienstag fuhren wir dann nach dem Frühstück in den auf der Grenze von Holland und Deutschland gelegenen Industriepark Avantis. Dort sprachen wir in unseren Gruppen über das Thema Europa und unsere Erfahrungen im Zusammenhang mit dieser Gemeinschaft. Nach dem Mittagessen in Avantis teilten wir uns in zwei Gruppen, welche dann zur Besichtigung des Benediktinerklosters in Mamelis bzw. zur Ausstellung „Auschwitz“ nach Herzogenrath fuhren, um dort die Künstler Rafael Ramírez und Jorgen Polman zu treffen und mit ihnen über ihre Werke zu diskutieren und Gedichte zum Gedenken an die Holocaustopfer zu lesen. Außerdem nahmen wir am Schweigemarsch und an der Gedenkfeier der Reichspogromnacht teil, bei der wir Gedichte auf Englisch, Russisch, Hebräisch, Französisch, Niederländisch, Afrikaans und Deutsch vorlasen. Um den Tag angemessen zu beenden, wanderten wir dann zur Burg Rode, um dort dem Konzert „Eine Begegnung mit Frédéric Chopin und Robert Schumann“ beizuwohnen.

Durch das Motto „Jugend im Dialog“, welches die Woche die ganze Zeit begleitete, machten wir uns am Mittwoch auf den Weg zur Aachener Lebenshilfe, wo wir mit den behinderten Menschen arbeiteten, aßen, und ganz einfach im Dialog zu ihnen standen. Nach dem Abendessen, welches wir wieder in Rolduc zu uns nahmen, beendeten wir auch diesen Tag mit dem Konzert „Sister Act“ in der Burg Rode.Euriade_2010_2.jpg

Am nächsten Tag stand erst einmal wieder Gruppenarbeit auf dem Plan, durch die wir uns auf die bevorstehende Debatte mit der Europaparlamentarierin Sabine Verheyen vorbereiten sollten. Die am stärksten vertretenen Themen waren hier wohl Integration und die Politik Europas in Hinsicht auf nichteuropäische Länder. Am Abend dann ließen wir die Woche in der Evaluation Revue passieren.

Freitagmorgen fuhren wir ab nach Vogelsang in der Eifel, um auf einem Zwischenstopp im Hotel Rooding zu Kaffee und Kuchen empfangen zu werden und in Vogelsang angekommen in Gruppen eine Führung durch das Gelände mitzumachen. Anschließend wanderten wir nach Wollseifen, um in verschiedenen Sprachen dem Lichtergebet in der Kirche beizuwohnen. Nachdem wir wieder in Rolduc angekommen waren, begann der Abschied der aus der Euregio stammenden Schüler, die auch schon an diesem Abend abreisten.

Insgesamt war diese Woche eine der für mich ereignisreichsten, interessantesten und erkenntnisreichsten, die ich je hatte. Ich startete ohne große Erwartungen in diese, merkte aber schon früh, dass dies hier viel mehr bringen würde, als ich auch nur im Entferntesten gedacht hatte. Trotz der anscheinend so großen Barriere der verschiedenen Sprachen, die aber schon während des ersten Tages ganz einfach überwunden wurde, lernten wir uns alle so schnell kennen und wuchsen so sehr zusammen, wie wir es uns nie vorgestellt hätten. Durch dieses offene Aufeinanderzugehen habe ich so viel darüber gelernt, wie man an eine Sache herangehen sollte, dass ich auf jeden Fall wieder ein Treffen dieser Art, ob es ein Schüleraustausch oder ein freiwilliges soziales Jahr ist, machen werde, da es einfach Spaß macht, auf diese Weise Erfahrungen zu sammeln und auch weiterzugeben.

Tobias Neulen